
Parabel von Max Frisch
Der junge Andri wächst im Glauben auf, als jüdisches Waisenkind einst von seinem Pflegevater vor dem antisemitischen Nachbarvolk gerettet worden zu sein. Doch auch die Gesellschaft, in der er nun lebt, gibt ihm unaufhörlich zu verstehen, dass er „keiner von ihnen“ sei. In der Lehre, im Wirtshaus, auf der Straße: Stets ist Andri der Jude, der Außenseiter. Die Zuschreibungen der anderen zehren mehr und mehr an ihm. So lange, bis er allmählich selbst meint, „anders zu sein“. Und auch die Wahrheit über seine Herkunft ihn nicht mehr rettet.
Source: das theater erlangen