J.S. Bach - Matthäuspassion

Bachs großartige Matthäus-Passion

Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion wurde von Alfred Heuss ein ‚Phantasiedrama‘ genannt, weil das dramaturgische Element nicht etwa wie in der Oper auf der Bühne stattfinde, sondern vorm inneren Auge des Betrachters. Möglicherweise ist es dieses Element, welches die Interpreten von Bachs Monumentalwerk über das Leiden und Sterben Jesu Christi zu ständig neuen Auslegungen und Deutungen motiviert hat. Wohl kaum ein anderes Werk der Musikgeschichte wurde so intensiv ausgeleuchtet, so oft mit immer neuen Facetten versehen. Erstaunlich ist bereits die Aufführungsgeschichte dieser oratorischen Passion. 1727 in der Thomaskirche zu Leipzig uraufgeführt, geriet die Matthäuspassion nach Bachs Tod in nahezu hundertjährige Vergessenheit und wurde erst mit der durch Felix Mendelssohn-Bartholdy aufkommenden Bach-Renaissance 1829 – in gekürzter Version – wieder aufgeführt. Mit mehr als drei Stunden Aufführungsdauer und einer Besetzung von Solisten, zwei Chören und zwei Orchestern ist die Matthäus-Passion Bachs umfangreichstes und am stärksten besetztes Werk und stellt einen Höhepunkt protestantischer Kirchenmusik dar. Das prächtige episch-dramatische Werk entfaltet seine Breitenwirkung durch die doppelte Anlage von Chor und Orchester, bei der die Chöre vielfach miteinander einen Dialog führen. Eingerahmt werden die Teile des Werkes jeweils durch groß angelegte Eingangs- und Schlusschöre, von denen der überwältigende Eingangschor herausragt und ohne Parallele geblieben ist. Ein weiteres Element sind die vielfach kontemplativen Arien von überschaubarer Länge, die den Leidensweg Jesu veranschaulichen. Zwischen Rezitativen, Chören und Arien sind die Choräle eingebettet, die auf die dramatischen Höhepunkte der Handlung Bezug nehmen.

Source: Reservix

Matthäuspassion BWV 244

Plön
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